Wetterhahn 23 - Floegelnarchiv

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Neuer Wetterhahn für Kirchturmspitze
Montage des Wetterhahns
Dank der großartigen Hilfe der Dachdeckerfirma Dathe und deren Einsatz eines Steigers fand der neue Hahn seinen Platz auf der Spitze des Kirchturms.
Trotz widriger Witterungsumstände mit heftigen Windböen erhoben sich ein Mitarbeiter der Firma und schließlich der Chef selbst in dem schwankenden Korb am Turm hinauf bis in die schwindelerregende Höhe an der Spitze.
Die Montage erforderte mehrere Anläufe. Doch schließlich stand der goldene Hahn am selben Ort wie sein mehr als hundert Jahre alter "Vater" zuvor.
Was für ein erhabener Moment und was für ein fantastischer Anblick.
Die Kirchengemeinde hat nach dem Schock im Vorjahr Großartiges zuwege gebracht!
Kirchenvorstand entlässt den neuen Hahn in die Freiheit,
bevor er seinen Platz auf der Spitze des Kirchturms findet!
Das Traggestell ist mit einem Oberflächenschutz versehen, der Rostbildung und Alterung über viele Jahre verhindern wird.
Der Hahn, golden und keck gestaltet wie der alte, wird sich leicht und geräuschlos auf einem Edelstahlzapfen drehen wie der sprichwörtliche Wendehals, der sich allen Situationen geschickt anpasst.
Neuer Wetterhahn 2022
Nun ist er angekommen, der neue Hahn, zur Freude der gesamten Kirchengemeinde!
Golden und edel, eine vollkommen identische Replik des alten Hahns. Meisterlich gefertigt von einem Fachbetrieb.
Alter Wetterhahn von 1905
Im Bildband von 2022 über Flögeln schreibt der Autor:
Könnte der Wetterhahn reden, wüsste er vieles zu erzählen. Am 6. Juni 1905, dem denkwürdigen Tag, an dem der Kronprinz Wilhelm von Preußen seine Cecilie, Herzogin zu Mecklenburg heiratete, setzten Zimmerleute den Hahn auf die Spitze des unvollendeten, aber kurz vor der Fertigstellung stehenden Kirchturm.
Weit über einhundert Jahre drehte er sich mit dem Wind und schaute in alle Richtungen. Unter ihm im Dorf und rundherum auf dem Lande beobachtete er das Leben und Treiben der Menschen, sah sie Kommen und Gehen.
Er überlebte die Zeiten der Kriege, sah sich dann aber plötzlich mit einer tödlichen Gefahr ausgesetzt. Englische Soldaten, so erzählte man damals, wählten ihn 1945 als Zielscheibe und schossen mit Gewehren auf ihn. Mit Einschusslöchern schwer beschädigt, drehte er sich heftig im Kreise.
So geschändet, stand er weitere Jahrzehnte aufrecht in schwindelnder Höhe, Wind und Wetter ausgeliefert und zunehmend von Rost zerfressen. Schließlich erbarmte sich der Kirchenvorstand und wollte ihm ein würdevolles Ende in einem Museum bereiten. Ein goldener - wie er selbst einst war - Nachfolger sollte das Erbe für mindestens 100 Jahre antreten.
Dann geschah, was niemand vorausgesehen hatte.
In der Nacht vom 18ten auf den 19ten Febraur 2022 warf der zweite Orkan innerhalb weniger Tage den ach so treuen Hahn von seiner exponierten Position zu Boden. Schwer getroffen fand er in einem Beet neben dem Turm ein unrühmliches Ende.
Jetzt steht die Kirchengemeinde vor der Aufgabe, die Turmspitze zu reparieren und einen neuen Schmuck zu finden und zu finanzieren.
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